Zusammenfassung
Die Feststellung toxischer Granulationen in den neutrophilen Leukozyten ist seit Jahren
bekannt und keine der Hämogrammtechnik annähernd gleichwertige praktische Blutuntersuchungsmethode.
Klinisch sind ihre Ergebnisse labil und nur gelegentlich mitverwertbar. Ihre wissenschaftliche
Erklärung als rein peripherische Herdsymptome ist unrichtig, da sie sowohl zentral
wie peripherisch in allen Altersstadien der Granulozyten unter pathologischen Einflüssen
gebildet werden können. Im histologischen Sinne sind sie degenerative Strukturveränderungen
der Leukozyten durch infektiöse oder toxische Schädigungen, d. h. funktionelle Strukturänderungen
durch Aufnahme und Verarbeitung schädigender Substanzen und durch katabiotische autolytische
Prozesse.